
Salzburg Museum Belvedere
Die Neue Residenz wird um eine neue Ausstellungshalle erweitert. Ein beeindruckender Lichtbrunnen im neu gestalteten Innenhof verbindet historische Strukturen mit modernen Akzenten. Der Innenhof wird zum urbanen Erholungsraum, der Kultur und Öffentlichkeit zusammenbringt und belebt.
Das Bauvorhaben für das Museum Belvedere Salzburg zieltaufdie Standorterweiterungdes Salzburg Museums und die Errichtung einer neuen Ausstellungshalle im Untergeschoss des 2. Innenhofes der Neuen Residenz ab. Neben der Schaffung neuer Ausstellungsflächen wird auch eine behutsame Integration bestehender Räumlichkeiten vorgenommen, wobei die historischen Strukturen der Neuen Residenz bewahrt und gleichzeitig funktional und räumlich optimiert werden. Der Innenhof wird neu gestaltet und als öffentlicher Ort der Erholung und Begegnung aufgewertet.
Leitmotiv des Entwurfs: Der Lichtbrunnen
Leitmotiv des Entwurfs ist der Lichtbrunnen, der im Innenhof der Neuen Residenz als zentrales Gestaltungselement fungiert. Dieser Brunnen schafft eine atmosphärische Verbindung zwischen verschiedenen Raumebenen und verbindet Innen und Außen, Himmel und Erde. Das Element Wasser wird dabei in allen Aggregaten erfahrbar, es kühlt im Sommer und bildet die akustische Kulisse des Hofes. Der Lichtbrunnen dient nicht nur als ästhetisches Highlight, sondern auch als raumstrukturelles Zentrum, das den Besucherfluss lenkt und die Räume miteinander verknüpft.
Neugestaltung des zweiten Innenhofes
Die Neugestaltung des zweiten Innenhofes stellt einen Rückgriff auf den ehemaligen Garten des Erzbischofs Wolf Dietrich dar, wobei der historische Garten als Inspiration dient. Der Hof wird zu einem urbanen, parkartigen Aufenthaltsraum, der eine hohe Aufenthaltsqualität durch die Akustik und die kühlende Wirkung des Brunnens bietet. Der elegante Brunnenring, der als Sitzlandschaft fungiert, schafft eine identitätsstiftende Raumfigur, die sich subtil zum Museum hin öffnet und die architektonische Identität des Ortes stärkt.
Materialität und Bezug zur Salzburger Baukultur
Der Entwurf verwendet für die Materialität des Brunnens und der Pflanzschalen einen Salzachkiesel-Bodenbelag und veredelte Betonfertigteile, die sowohl in ihrer Oberfläche als auch im Kontext der Salzburger Baukultur auf die lokale Tradition Bezug nehmen. Diese materialtechnische Konzeption bildet ein stimmiges Ensemble, das das historische Ambiente der Neuen Residenz respektiert und gleichzeitig moderne Akzente setzt.
Gestaltung des neuen Museumseingangs
Die Gestaltung des neuen Museumseingangs wird durch einen Windfang im Foyer betont, das visuell mit einer begehbaren Öffnung zur Ausstellungsebene im Untergeschoss verknüpft ist. Die Wegeführung im Museum folgt einem klar strukturierten, sich kontinuierlich entwickelnden Museumsweg, der die Ausstellungsräume miteinander verbindet und den Innenhof als ruhigen, reflektierenden Raum integriert. Eine Schleuse ermöglicht den Übergang zum Innenhof, der als intimer Ausstellungsraum genutzt werden kann.
Vertikale Erschließung und historische Integration
Die vertikale Erschließung bildet das zentrale Bindeglied zwischen den beiden Museen und den gemeinsamen Nutzungseinheiten wie dem Veranstaltungsraum im Erdgeschoss. Der Entwurf respektiert die historische Gewölbestruktur und integriert diese in die neue Raumgestaltung, wodurch der Charakter des historischen Bestandes gewahrt bleibt.
Sanfte Revitalisierung und Erweiterung der Neuen Residenz
Durch die sorgfältige sanfte Revitalisierung und Erweiterung der Neuen Residenz wird ein zeitgemäßer,
funktionaler Raum geschaffen, der sowohl die historische Substanz respektiert als auch den modernen Anforderungen eines Museums gerecht wird. Der Entwurf fördert die Interaktion zwischen Kultur und Öffentlichkeit und stärkt die Identität des Ortes durch die Verbindung von traditionellen Elementen und modernen, offenen Raumkonzepten.
Aufgabe:
Kategorie:
Museumsbau im denkmalgeschützten Bestand
Bauen im Bestand
Auftraggeber:
Land Salzburg / Salzburg Museum
Leistungszeitraum:
2022-2026
Leistungsumfang
Generalplanung LPH 1-9
EIDOS Team
Clemens Standl, Alf Stockmaier, Ben Hermes
Projektteam
Architektur:
Eidos Architektur
Landschaftsplaner:
Rajek Barosch Landschaftsarchitektur
Statik:
Bauphysik:
AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH
Gebäudetechnik:
Modellbau 1:250:
Modellbauwerkstatt Gerhard Stocker
Brandschutz:
Lichtplanung:
Bildnachweis
Filippo Bolognese, Patrick Gläßner