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Wettbewerb: Haus der Geschichte

23. Sep. 2024

Die Planung des neuen Gebäudes des Museums für Österreichische Geschichte, gelegen in einem der Höfe des Museumsquartiers, fordert eine Auseinandersetzung mit Begriffen wie Erbe, Denkmal, Erhaltung und urbaner Landschaft.

Für uns bedeutet dies jedoch vor allem, eine Architektur zu entwerfen, die eine Kontinuität zum bestehenden Ort schafft, ein Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt und gleichzeitig etwas Neues und Unerwartetes offenbart.



Das Projekt verfolgt daher als zentrale Prämisse, ein integraler Bestandteil des Ensembles des Museumsquartiers zu werden. Dieses Ensemble zeichnet sich durch ein bemerkenswertes Verständnis von Geometrie, Symmetrie und Proportion aus, sowohl in seinen äußeren als auch inneren Räumen. Doch seine herausragende Eigenschaft ist die kompositorische Einfachheit.


Das neue Volumen des Museums für österreichische Geschichte interpretiert diese Merkmale auf zeitgenössische Weise. Es setzt die Tradition des alten Stallhofs fort, indem es ein einfaches, dreizoniges Volumen schafft, das sich natürlich in das Ensemble einfügt und es gleichzeitig durch die arkadengesäumte Terrasse auf dem Dach transformiert.



Die Terrasse auf der obersten Ebene lockert die Komposition des Ensembles auf und verleiht dem Gebäude im Hof die richtige Proportion. Aus der Ferne betrachtet, betont die Terrasse das Volumen und verleiht dem Museum die nötige Präsenz. Zudem überträgt sie die Idee des öffentlichen Raums vom Eingangsbereich bis zum Abschluss des Museumsrundgangs. Der Besuch des Museums der österreichischen Geschichte wird so zu einem Erlebnis, bei dem man durch Foyers und Galerien wandelt und gleichzeitig Ausblicke auf das urbane Ensemble und einige der landschaftlich bedeutendsten

Elemente Wiens genießt.



Die Öffnung des Museums zum öffentlichen Raum prägt auch die Gestaltung des Erdgeschosses. Die Lage des Museums bietet eine einzigartige Gelegenheit, den öffentlichen Raum durch das neue Volumen und das historische Gebäude zu aktivieren. Das Foyer und der Willkommensbereich machen das Museum zu einem extrovertierten Gebäude, das sich sowohl zur Mariahilfer Straße als auch zum Innenhof hin öffnet.



Denkmalpflegerisches Konzept:


Erforschen

Grundlage jeglicher Veränderung am denkmalgeschützten Bestand ist die architekturhistorische Erforschung und restauratorische Befunduntersuchung des Bestandes. Einer vertieften Planung ist daher eine bauhistorische Untersuchung voranzustellen im Zuge, welcher definiert wird, welche Bauteile im Fokus der Denkmalpflege stehen und bei welchen es sich um spätere Hinzufügungen handelt.


Erhalten

Das Gegenständliche denkmalpflegerische Konzept geht davon aus, dass der charakteristische Baukörper erhalten, und in seinem äußeren Erscheinungsbild nicht verändert wird. Bei der Bestandsanierung muss der Gesamtkontext als Teil des gewachsenen Ensembles Museumsquartier berücksichtigt werden. Es gilt ein gesamtheitliches Konzept zu entwickeln: Baustatik, Bauphysik, Raumklima, historisch ästhetische Kriterien. Weitere Parameter sind materialtechnologische Vorgaben, Schadensausmaß und technische Erhaltungsperspektiven.


Rückführen

Die Qualität der bauzeitlichen Formerscheinung soll wieder erlebbar gemacht werden. Fehlende historische Bauteile, Ausstattungen sollen jedoch nicht rekonstruiert werden.


Rückbauen

Nicht charakteristische, störende, stark veränderte und für neue Funktionen, technische sowie baurechtliche Anforderungen nur schwer adaptierbare Bauteile werden aufgegeben und rückgebaut.


Verändern

Das Gebäude soll sensibel an die neuen Nutzungsanforderungen, technischen Standards und bau- und veranstaltungsrechtlichen Vorgaben herangeführt werden.


Einfügen

Das neue Volumen im Klosterhof respektiert den historischen Bestand, drängt sich nicht auf und baut den historischen Bestand weiter und interpretiert diesen neu.





Team:


Barozzi Veiga GmbH

Alberto Veiga

Fabrizio Barozzi

Cristina Vergara


EIDOS Architektur ZT GmbH

Ben Hermes

Maria Berezanskaia

Clemens Standl


Haro Architects ZT GmbH

Bernd Haslauer

Rorberto Rodríguez Paraja


Axis Ingenieurleistungen ZT GmbH

Andreas Hierreich

Tobias Gerlach

Harald Schuchnigg


3:0 Landschaftsarchitektur

Oliver Gachowetz


Technisches Büro Freunschlag GmbH

Peter Freunschlag


Visualisierungn:

Onirism



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