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Wettbewerb: Campus Diözese Linz

4. Sep. 2023

Der Respekt vor diesem noch sehr gut erhaltenen Musterbeispiel der späten Moderne von Franz Riepl – in einer Tradition von Louis Kahn, Alvar Aalto und Kenzo Tange – verbietet starke Eingriffe oder die bloße Addition neuer Bauteile.

KONZEPT Der Respekt vor diesem noch sehr gut erhaltenen Musterbeispiel der späten Moderne von Franz Riepl – in einer Tradition von Louis Kahn, Alvar Aalto und Kenzo Tange – verbietet starke Eingriffe oder die bloße Addition neuer Bauteile. Wohl aber ermöglicht es gerade dieser Respekt, in diesem Bauwerk noch „schlummernde“ Potentiale zu erforschen und genau aus diesen Strategien zu entwickeln, die den Anforderungsdruck zusätzlichen Raumprogramms nicht nur bewältigen, sondern zugleich die Alleinstellung dieses „Denkmals“ sogar verstärken können. Strategie 1 – Vordergrund Um barrierefrei und ohne Umwege direkt vom Ankunftsplatz, begleitet vom Welcome-Center, in das Gebäude gelangen zu können, unterfahren wir das Haus mit einer neuen Zugangsebene auf Höhe des UG 2, die exakt in der auf den Linzer Dom gerichteten Hauptachse des Hauses zu liegen kommt und in einer Halle mit der nach unten fortgeführten Treppenanlage des bestehenden Eingangsfoyers landet. Strategie 2 – Hintergrund Um alle zusätzlichen Flächen aufgrund der neuen Raumprogramme unterbringen zu können, wird das schwächste Glied der Gesamtanlage, der Bauteil B, rückgebaut und an gleicher Stelle durch einen ebenso längsgestreckten Bau wesentlich höherer Kapazität ersetzt. Dessen Erschließungshalle ist sinnfällig an die bestehenden Wege, sowohl des Bauteils A als auch der weiteren Bestandsbauten angeschlossen und verstärkt die Kommunikation an dieser Schnittstelle.



Charakteristische Baukörper, Räume, Strukturen, Oberflächen und raumfeste Ausstattungen respektieren: • Die der Topografie folgenden Baukörper, Treppenanlagen und Terrassen. • Erschließung, Halle, Audimax, Kapelle, Turnhallen, Schwimmhalle • Charakteristische Oberflächen und raumfeste Ausstattungen



Die Qualität der bauzeitlichen Formerscheinung erlebbar machen: • Lesbarkeit der äußeren und inneren bauzeitlichen Strukturen durch Rückbau späterer Zu und Einbauten • Freispielen und stärken von markanten Gestaltungsdetails wie z.B den von Riepl akzentuierten Eckbereichen (z.B. Gymnastikhalle, Schwimmhalle, etc.), geometrischen Grundkörpern (z.B. Zylinder, Kuben etc.) als wesentliche Orientierungspunkte • Rückführung der Raumschale in den primären Erschließungszonen


Nicht charakteristische, stark veränderte und für neue Funktionen, technische sowie baurechtliche Anforderungen nur schwer adaptierbare Bauteile aufgeben: • Der Talbau (Bauteil B) wurde seit seiner Errichtung im Jahr 1968 stark verändert: Walmdach anstatt Flachdach; die charakteristische Fensterbänderung wurde aufgegeben; Verunklärung der Gesamtkomposition durch eine spätere Sanierung des Südbereiches. • Lichthof im Bereich der aktuellen Bibliothek: dem Wettbewerbsentwurf von 1968 folgend wurde hier ein großzügiger, der Topographie des Geländes folgender Freibereich errichtet. Dieser wurde in Folge der Erweiterung um das Medienzentrums in den Jahren 1990-1992 auf einen Hofraum reduziert. An der Nordseite des Hofes wurden Sitzstufen sowie ein Zugang zur Dachlandschaft errichtet. Der gegenständliche Entwurf sieht einen Rückbau dieser Sitzstufen zugunsten einer großzügigen Belichtung des Verbindungstraktes zwischen Bauteil A und B sowie der im Bereich des ehemaligen Medienzentrums geplanten Begegnungszone vor. Die Anbindung an die Dachlandschaft soll auch zukünftig gegeben sein, die Bestandsfassaden sollen erhalten werden. •


Das Gebäude an neue Nutzungsanforderungen, technischen Standards und baurechtliche Vorgaben heranführen: • Denkmalgerechte Verbesserung der bauphysikalischen Performance sowie der technischen Gebäudeausstattung • Funktionsänderung von Räumen und Raumgruppen • Klärung von Erschließungszonen zur Verbesserung der Orientierung im Bestand (z.B. Übergang Halle zu Bauteil B) • Adaptierung der Raumschalen in Seminarräumen, Lehrsälen, Büros.






Den Bestand durch das Einfügen neuer Erschließungen und Raumnutzungen weiterbauen: • Stärkung der Orientierung zur Stadt und Adressbildung des Bildungsbaues durch das Einführen eines neuen Hauptzuganges auf Ebene des UG 02, der Systematik des Bestandsgebäudes in seinem Umgang mit der gegebenen Topografie folgend • Weiterbauen der zentralen vertikalen Erschließung der Halle vom der Ebene EG bis auf das Niveau des UG 02 unter Beibehaltung der bauzeitlichen Treppen, Emporen und Oberlichten • Einbau der Bibliothek in der Schwimmhalle unter Beibehaltung der räumlichen und architektonischen Qualität des Raumes – Erhalt der Raumschale inkl. Becken • Schaffung von Lichthöfen: Als Kontrapunkt zum Belichtungskonzept Riepls in den Erschließungsbereichen primär mittels Oberlichts soll durch die Aufenthaltsqualität und Orientierung im Gebäude durch direkte Ausblicke verbessert werden.


Verlegung des Hauptzuganges in das UG 02:

Ausbildung eines attraktiven Vorbereiches, Verbesserung der barrierefreien Erreichbarkeit auch mittels öffentlicher Verkehrsmittel; Stärkung der Orientierung zur Stadt Linz • Attraktivierung des Eingangsbereiches durch das Anfügen des „Welcome-Centers“ an den Bestand: der Neubau folgt der Logik des Gesamtensembles und fügt sich die Topographie des Geländes ein • Neuerrichtung des Talbaus (Bauteil B): Klärung der internen Erschließung sowie Anbindung Bauteil A und C; Attraktiver, zentraler Standort der Mensa als Herzstück der Gesamtanlage; zeitgemäßes Raumangebot für den Bildungsbetrieb. Form und Kubatur des Neubaus folgt der Systematik des Gesamtensembles





Wettbewerbs Team


EIDOS Architektur ZT GmbH

Charlotte Malmborg

Clemens Standl


Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH

Wolfgang Windt

Bartosz Lewandowski

Christoph Pichler


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