Tag des Denkmals 2023
15. Sep. 2023
Halle 1 der ehemaligen Filmstudios am Rosenhügel - Gebaute Filmgeschichte
Die Rosenhügel-Filmstudios wurden zwischen 1919 und 1923 von der Vita-Film am Rosenhügel im Süden von Wien erbaut. Sie galten bei ihrer Eröffnung als die größten und modernsten Studios Österreichs. Seit 2014 werden große Teile des Areals der ehemaligen Rosenhügel Studios abgebrochen und neu bebaut.
Foto: Christian Philipp, CC-by-sa 3.0
1919 wurden den österreichischen Filmpionieren Anton und Louise Kolm-Veltee mit der Wiener Kunstfilmindustrie Ges.m.b.H die Dachateliers in der Wiener Neustiftgasse zu klein. Sie erwarben in der Gemeinde Mauer die ehemalige Meierei und anschließende Grundstücke in einer Größe von 22.000 Quadratmetern. Die Erschließung des Rosenhügelgeländes begann. Um eine eigene Filmproduktion zu ermöglichen, gründete der Geldgeber, die Allgemeine Depositenbank, die Vita Filmindustrie AG. Die Vita und die Wiener Kunstfilmindustrie wurden vereinigt und gemeinsam unter dem Namen Vita weitergeführt. Es entstand eine der modernsten, größten und besten ausgestatteten Filmproduktionsstätten Europas.
Clemens Standl und Ben Hermes führen durch die Halle am Rosenhügel
Auf dem Gelände standen insgesamt zwölf Objekte - von einem Tageslicht- und einem Kunstlichtatelier über eine Entwicklungs- und Kopieranstalt hin zu Vorführräumen, Büros und Werkstätten.
Die große Halle 1 wurde im Jahr 1923 fertiggestellt. Nach dem Konkurs der Vita Film während der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1924 wurden die Studios bis 1933 kaum benützt und durch die Tobias-Sascha-Film AG im selben Jahr übernommen. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitler Deutschland wurde die Tobias-Sascha-Film AG aufgelöst und als Wien Film GmbH neu gegründet. Wegen bereits vorhandener Ressourcen und der politischen Förderung des Mediums Film wurden die Rosenhügelstudios zum Kernstück der Wien Film. Wien sollte neben München und Berlin-Babelsberg den Schwerpunkt der deutschen Filmindustrie bilden.
1990 drohte der Abbruch der Studioanlagen, der ORF verkaufte das Gelände. Die Rosenhügelstudios wurden schrittweise geschleift. Die Halle 1 wurde aber per Bescheid 2011 unter Denkmalschutz gestellt.
In den Jahren 2018/2019 wurde die Gebäudehülle des Filmstudios am Rosenhügel durch EIDOS Architektur generalsaniert.